Tscherkassy
by Joachim SartoriusVor dem Hotelfenster der Dnjepr,
ein Meer mit weißen Sandbänken.
Im Hotelzimmer
über akkurat durchgeschlagenen Kissen
eine Birkenallee im Winter, in Öl,
wie ich sie heute hundertmal gesehen habe,
ohne zu ermüden,
in einem flachen, rückständigen Land,
von Kriegen heimgesucht, friedlich heute,
von einer Stille, die die Sprache der Frösche
und der Störche noch stiller macht.
Keine Schiffe auf dem Dnjepr. Ich
führe so gerne hinunter nach Odessa,
wo es fröhlich ist, pontisch hell,
mit Frauen und anderen Alleen
und irrenden Wolken, spiritblau.
Cherkasy
by Joachim SartoriusOutside the hotel window the Dnieper,
a sea with white sandbanks.
In the hotel room,
above accurately disheveled pillows
a birch-lined boulevard in winter, in oil,
as I have seen today a hundred times
without tiring,
in a flat, backward land
plagued by war, peaceful today
with a silence that renders the language of frogs
and storks more silent still.
No ships on the Dnieper. How I
would like to go down to Odessa,
where it is cheerful, Pontic-bright,
with women and other boulevards
and errant clouds, spirit-blue.
translated from German by Pauline Fan